- Tag der Akademie 2024von Geoakademie
Unsere Mitgliederversammlung findet in diesem Jahr im Tagungsraum der Leibniz-Bibliothek Hannover statt.
- Gert Leidner 1938-2024von GeoakademieGert Leidner war nach dem Studium der Fachrichtung Bergbau und Aufbereitungstechnik an der RWTH Aachen von 1963 bis 1966 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Aufbereitungstechnik, Kokereiwesen und Brikettierung der RWTH Aachen. 1966 wurde er Abteilungsleiter für Entwicklung, Versuchsanstalt, Patentwesen und Inbetriebnahme von neu entwickelten Anlagen bei der Firma Gebr. Pfeiffer, Barbarossawerke AG, Kaiserslautern, die Maschinen und Anlagen für die Steine- und Erdenindustrie herstellt. 1970 wechselte Gert Leidner zur YTONG AG und übernahm die technische Leitung der YTONG-Werke in Messel bei Darmstadt und ab 1973 die Geschäftsführung der YTONG-NORD GmbH in Rotenburg/Wümme. Ab 1989 war Gert Leidner Technischer Geschäftsführer der FELS-WERKE GmbH in Goslar und damit verantwortlich für die technische Unternehmensleitung, die technische Leitung aller Beteiligungsgesellschaften und die Produktion in 37 Betrieben und zuständig für die Bereiche Investitionen, Forschung und Entwicklung, Umwelt, Arbeitssicherheit, Genehmigungsverfahren sowie das Personalwesen der gewerblichen Mitarbeiter und Angestellten der Werke und zentralen technischen Dienste und das Tarifwesen. Unter seiner technischen Leitung hat sich die FELS-WERKE GmbH zum zweitgrößten Kalk- und Kalksteinproduzenten Europas und einem großen Baustoffproduzenten in Deutschland entwickelt. Gert Leidner hat dabei die Erweiterung und Modernisierung bestehender Werkseinheiten bzw. den Aufbau neuer Werke und vor allem das Engagement des Unternehmens in der Einführung umweltfreundlicher Technologien maßgeblich mitgestaltet, insbesondere bei der Modernisierung der Werke in der ehemaligen DDR. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Steine-Erdenindustrie zu erhalten, mussten auf vielen Gebieten neue technische Wege gesucht und beschritten werden. Dafür suchte Gert Leidner zielstrebig und sachkundig die Zusammenarbeit mit Hochschulen, insbesondere auch mit der TU Clausthal, die ihm 1999 ehrenhalber den Grad eines Doktoringenieurs verlieh. Gleichzeitig engagierte er sich in der Niedersächsischen Akademie der Geowissenschaften, deren Vorstand er bis 2006 angehörte. Im Förderverein setzte er sich für fachübergreifende Projekte der Präsentation, Diskussion und Erkundung von Geo-Problemen zur Ressourcensicherung und Daseinsvorsorge ein.
- Ernst-Rüdiger Look 1937 – 2024von Geoakademie
Am 9.3.2024 verstarb Prof. Dr. Ernst-Rüdiger Look im Alter von 86 Jahren in Frankfurt/Main. Geboren am 21.06.1937 in Helmstedt wuchs er in Königslutter am Elm auf, wo er früh vom weithin bekannten Fossiliensammler und Kaufmann Otto Klages beeinflusst wurde. Nach dem Abitur studierte er Geologie, zunächst von 1958-1960 in Braunschweig, dann bis 1964 in Bonn. 1967 wurde er in Hannover mit der Arbeit „Geologische und stratigraphische Untersuchungen in den glazigenen und periglazigenen Sedimenten der pleistozänen Elster- und Saale-Eiszeit am Elm, östlich von Braunschweig“ promoviert. Am 1.8.1967 trat er in den Dienst des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung (NLfB), wo er ab 1971 die Referate „Archive“ sowohl des NLfB als auch des Bundesamtes für Bodenforschung (BfB) leitete. 1981 übernahm er das NLfB-Referat „Umweltschutz, Raumordnung und Landesplanung, Regionalreferat“, wo er die „Naturraumpotentialkarten von Niedersachsen“ mit entwickelte, wobei ihn die Karte „Schutzwürdige geowissenschaftliche Objekte“ zu den Geotopen brachte, die ihn dann zeitlebens beschäftigten. 1984 erschien seine „Geologische Wanderkarte des Braunschweiger Landes“, der mit dem Buch „Geologie, Bergbau und Urgeschichte im Braunschweiger Land“ eine Dokumentation aller Geotope folgte, die in das flächendeckende „Geotopkataster Niedersachsen“ mündete. 1985 erfolgte die Ernennung zum „Direktor und Professor beim NLfB“. 1997 übernahm er das Referat „Fachinformationsystem Geologie, Naturraumpotential, Landesplanung“. Beim „Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung (BLA-GEO)“ gehörte er den Ad-hoc Arbeitsgruppen „Geowissenschaftliche Grundlagen im Rahmen der UVP“ (1993-1995) und „Geotopschutz“ (1994-1996), in der er maßgeblich an der „Arbeitsanleitung Geotopschutz in Deutschland – ein Leitfaden der Geologischen Dienste der Länder in der Bundesrepublik Deutschland“ mitwirkte, sowie der Expertengruppe „Zertifizierung Nationaler Geoparks in Deutschland“ (2002-2006) an. Als „Geological Heritage Expert“ war er in der UNESCO/IUGS-„Working Group on Global Geosites“ (1995-2002), die die „Internationalen Richtlinien für die Durchführung des Übereinkommens zum Schutz des Naturerbes der Erde“ erarbeitete, sowie dem „International Geoparks Advisory Board” und „Geosite / Geosphere Network Program“ aktiv. Zum 01. Juli 2002 trat er in den Ruhestand. In der DEUQUA (Beitritt 1964), die ihn 2006 zum Ehrenmitglied ernannte, wirkte er von 1972-1998 als Schatzmeister. Außerdem war er 1986 bis 2017 Geschäftsführer der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien. In der DGGV (Mitglied seit 1959) übernahm er 1996 die „Arbeitsgemeinschaft Geotopschutz in deutschsprachigen Ländern“. Die als „Fachsektion GeoTop der DGG“ fortgeführte AG leitete er bis 2009 als Vorsitzender. In seiner Amtszeit förderte er maßgeblich die enge Kooperation mit Kollegen aus Österreich und der Schweiz, die Entwicklung und Einführung der „Geopark“-Idee in Deutschland und des „Tag des Geotops“ (2002) sowie die Auszeichnung der bedeutendsten Geotope Deutschlands (2004-2006), dem sein Buch „Faszination Geologie – Die bedeutendsten Geotope Deutschlands“ folgte. Die DGGV würdigte Ernst-Rüdiger Look für seine Arbeiten im Bereich Geotope–Geotourismus–Geoparks mit der Serge-von-Bubnoff-Medaille. Sein Leben lang hielt Ernst-Rüdiger Look Kontakt zu seiner Heimat rund um den Elm, regte z.B. in den 1990iger Jahren die Gründung des heutigen UNESCO Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen an. Für das Entstehen und die Entwicklung der Geoparks in Deutschland und in der Welt engagierte er sich nicht nur im Braunschweiger Land, sondern neben seinem Mitwirken in der ersten Kommission für Nationale Geoparks in Deutschland auch direkt bei der UNESCO in Paris. Seine Idee, Geotope zu erhalten, indem sie zugänglich, erlebbar und allgemeinverständlich dargestellt werden, ist zum Kern der Geopark-Entwicklung geworden. Der Trägerverein des UNESCO Geoparks Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen in Königslutter am Elm würdigte ihn auch deshalb 2023 als ersten und bisher einzigen mit einer Ehrenmitgliedschaft.
Heinz-Gerd Röhling, Berlin, Henning Zellmer, Holle
- Tag der Akademie 2023von Geoakademie
Erfreulicherweise ist es in diesem Jahr wieder möglich, die Mitgliederversammlung der Akademie als Präsenzveranstaltung durchzuführen. Wir freuen uns daher, Sie am 17. April im Weltkulturerbe und Museum des früheren Bergwerks Rammelsberg zu begrüßen.
Wie bei der letztjährigen Mitgliederversammlung besprochen, wollen wir am 18. April eine Exkursion entlang des Harzrandes und des Nördlichen Harzvorlandes zwischen Goslar und Thale anbieten.
Bitte melden Sie sich wegen der anstehenden Organisation der beiden Tage bis zum 30.März 2023 schriftlich per Post oder per Email bei der Geschäftsführung (info@geoakademie.de) an.Montag, den 17. April 2023 ab 11:00 Uhr
in der Bergschmiede
des Weltkulturerbes Rammelsberg
Bergtal 19
38640 Goslar